Der Schlosspark
Campenhausen zeigt die Grundkonzeption. Schwierig war hierbei die Ausnutzung des vorhandenen Geländes. Eine großzügig in die Weite gehende Anlage war nicht möglich bzw. vielleicht auch gar nicht gewollt. Im Norden stößt das Gelände an den alten Ortskern von Pettersheim, im Süden an die Landstraße nach Konken. Der Ohmbach, der das Gelände einst sicherlich auch mäadrierend durchzog, wurde begradigt, allerdings nicht im Bezug zur Gartenkonzeption, sondern vielleicht eher der Grundstücksgrenze verlaufend. Der südliche Abschnitt bot durch die topographischen Bedingungen zusätzliche Schwierigkeiten in der Anlage.
Diese gliederte sich insgesamt in eine nördliche Vorzone mit exakt im Raster gepflanzten Bäumen in der Art einer Plantage. Zwei unwesentlich breitere Achsen deuten auf die Hauptzuwegung hin. Gleichzeitig ist die Umzäunung im Bereich zwischen den beiden Hauptwegen ins außen liegende Vorfeld geschweift. Da der Grundstückszuschnitt keine axiale Anordnung von Zufahrt zu Mittelpavillon des Schlosses zuließ, sind beide Elemente zueinander nach Westen verschoben. Einziges Bauwerk in diesem Abschnitt war ein Brunnenhaus, das auf einer größeren Freifläche platziert wurde. Diese Freifläche hat sich bis weit ins 19. Jahrhundert als Parzelle erhalten.
Der mit dem Wasser des Ehrsbaches gefüllte Graben ist in seinem östlichen Abschnitt noch teilweise erhalten. Er wurde mittels einer Brücke überwunden, die den Mittelpavillon des Schlosses erschloss. Die mittlere Zone wurde durch das Schloss mit seinen besprochenen Trakten gebildet.

Nach Süden folgte ein Abschnitt, der üblicherweise das große Gartenparterre aufnimmt. Entgegen der klassischen Tradition befand sich aber auch hier eine Plantage mit im Raster gepflanzten Bäumen, die möglicherweise in Form geschnitten wurden und einen großen grünen Kubus bildeten. Zum Schloss hin befand sich eine breitere Freifläche. Einzig ein breiterer Weg betonte die Mittelachse, die - weiter nach Süden verlaufend – in einer Gartenszenerie endete, die sich auf der Zeichnung nicht näher entschlüsseln lässt. Vielleicht handelte es sich um eine Art Belvedere, das über geschwungene Rampen erschlossen wurde. Nach Osten entwickelte sich ein Abschnitt mit zahlreichen geschlängelten Wegen und Aufweitungen an Wegkreuzungen. Dieser Abschnitt führte über den Ohmbachkanal hinaus weiter und umschloss auch das Jägerhaus. Dieser Bereich erscheint bereits im Stile Englische Landschaftsgärten und lässt nun vollends die symmetrische Figuration barocker Gärten vermissen.
Die Gestaltung der Gärten zeigt eine eindeutige Handschrift. Aufgrund der bekannten Pläne der Parkanlagen von Zweibrücken und Jägersburg lässt sich Johann Ludwig Petri (1714 – 1794) als Urheber erkennen. Viele Parallelen verbinden diese drei Gärten miteinander, allen voran die weitläufigen Plantagen, die es in noch größerer Variation in Zweibrücken gab und die schlangenlinienförmige Wegführung, die Petri nicht nur in Jägersburg und Zweibrücken einbrachte, sondern auch in anderen Anlagen, wie z.B.: Schwetzingen und Oggersheim. In ähnlicher Weise wurden wohl auch von Petri die Gärten der Gräfin von der Leyen in Niederwürzbach gestaltet.