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Geschichte und Baugeschichte

Die Geschichte des Salabert’schen Anwesens in Homburg beginnt 1784 mit dem Erwerb einer ehemaligen Strohhutfabrik durch Abbé Salabert. Herzog Carl II. August erwirbt von Salabert das Gelände für 50.000 fl., schenkt es ihm und ermöglicht sowohl den Umbau des Bestehenden wie auch den Neubau eines Palais und eines Gartens. Dieser Akt geschah zu einer Zeit, in der die Finanzen des Herzogtums völlig zerrüttet waren. Salabert erhielt vom Herzog quasi einen Freibrief, was vor den damaligen politischen Hintergründen ungeheuerlich erscheint. Die Entwürfe zu Palais und Park schuf (nach eigener Aussage) Johann Christian von Mannlich. Interessant ist der Umstand, dass die Baukosten in keinerlei Abrechnungsbüchern erscheinen. Während sich die Entstehung des Palais Esebeck anhand von überlieferten Rechnungen (auf Staatskosten) nachvollziehen lässt, finden sich von Palais Salabert keine Anhaltspunkte. Auch in den Abrechnungsbüchern des Mannheimer Bankhauses Schmalz, das ab 1784 für Herzog Carl II. August tätig war, finden sich keine entsprechenden Dokumente. Die Fertigstellung von Palais und Park ist um 1787 anzunehmen, da bereits 1788 die Magnolienblüte publiziert wurde. Ab 1789 diente das Palais als Wohnung hochrangiger Flüchtlinge aus Paris. Nach der Flucht des Zweibrücker Hofes und der Besetzung Homburgs durch die Revolutionstruppen wurde das Palais geplündert und zum Lazarett umfunktioniert. 1803 wurde es zum Verkauf angeboten. Den Verkaufserlös steckte Salabert in den Neubau seines Münchener Domizils. Ab ca. 1815 diente das Palais als Pfarrhaus. 1886 gelangte es in Privatbesitz und brannte wenige Jahre später völlig ab. Einige Jahre später standen hier drei Gebäude, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Das Gelände ist heute völlig verbaut. Auf dem Parkareal entstand im 19. Jahrhundert ein größerer Weiher, an dessen Stelle sich heute ein Hochhaus befindet. 

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