Die Gestaltung der Gärten
Auf dem Plan Perspectif von 1785 ist die Anlage sowohl im Grundriss, wie auch in mehreren Ansichten überliefert. Der Grundriss präsentiert das Areal als leicht verzogenes Rechteck. Entlang der Zweibrücker Straße befinden sich zentral die Wirtschaftsgebäude mit der Schweizerei. Eine die Zweibrücker Straße begleitende Allee führt zur westlichen Grundstücksecke. Die Allee selbst wird fortgeführt entlang der West- und Nordgrundstücksgrenzen, die selbst durch den Erbach gebildet wurden. Die restlichen Grundstücksgrenzen zeigen sich entlang der Gerberstraße und der oberen Hälfte der Zweibrücker Straße ummauert. Im Zentrum dieses Areals befand sich das Schloss. Der Lageplan zeigt das Gebäude als lang gestreckten Bau mit zentraler Rücklage und zwei rahmenden Pavillons, die wiederum seitlich durch Altane flankiert werden. Im Süden schließt sich ein Seitenflügel an, der unmittelbar an ein Tor übergeht. Dieses Tor diente der inneren Erschließung der Anlage. Die Haupter-schließung bildete den Point de Vue ausgehend vom Marktplatz über die Saarbrücker Straße, die erst im 19. Jahrhundert ihre abknickende Fortsetzung anstelle des Esebeckgrundstückes erhielt. Der Bereich der Haupterschließung bis hin zum Palais zeigt sich als überreich gestalteter Garten angelegt. Zentrales Element ist ein quadrati-sches, die Längsfront einnehmendes Parterre, das gegenüber dem übrigen Areal leicht abgesenkt ist. Treillagen bilden die seitliche Einrahmung der Nord- und Südseite, formen quasi Seitenflügel zum Palais. Das Parterre selbst ist durch Wegekreuz und Diagonalwege gegliedert. Zentral befindet sich ein Brunnen. Nach Norden schließt sich ein großes Bassin an, flankiert von einem kleinen Rasenparterre und einem mit geschlängelten Wegendurchzogenen Kompartiment. Ein breiter Hauptweg durchzieht diagonal den anschließenden Abschnitt. Er bildet die Verbindung des Weges zu Carolinenhof und Augustenberg mit der Zweibrücker Chaussée. Die sich in Richtung Saarbrücker Straße anschließenden jeweils dreieckigen Restflächen sind durch geschlängelte Wegführungen aufgelockert. Insgesamt verteilen sich vier Pavillons und zwei Teiche im gesamten Areal. Einer der Bildstreifen zeigt die Ansicht von Palais und Seitenflügel sehr deutlich. Die Struktur des Palais erinnert hierbei etwas an die Seitenflügel von Schloss Luisenthal. Hier wie dort bilden doppelgeschossige seitliche Pavillons mit Pavillondächern den Hauptakzent. Die mittlere Rücklage ist in Homburg allerdings doppelgeschossig und wird von einem Satteldach abgeschlossen. Beiderseits der Pavillons folgen eingeschossige Annexe, die im Obergeschoss jeweils Terrassen ausbilden. Die Rücklage verfügt über sieben Achsen, deren mittlere den Haupteingang enthält. Die Pavillons besitzen an der Längsseite jeweils vier, die Schmalseiten drei Achsen. In den Annexen befindet sich jeweils eine Tordurchfahrt. Der Seitenflügel lässt sich in seiner Gesamtheit nicht abschließend beurteilen. Er war wohl doppelgeschossig und wurde von einem Walmdach abgeschlossen. Zwei Achsen gliedern die Schmalseite, zur Längsseite zeigen sich drei von mehreren Achsen. Der üppige Eindruck, den der Plan von 1785 vermittelt, teilt die Bestandsaufnahme aus dem Jahre 1786 nicht. Schon der Grundstückszuschnitt variiert. So fehlen die beiden dreieckigen Kompartimente zwischen dem breiten Diagonalweg und der vermeindlichen Hauptzufahrt des Planes von 1785. Der ansonsten identische Diagonalweg ist zudem als Allee dargestellt und mündet zur Zweibrücker Chaussée in einer halbkreisförmigen Platzaufweitung. Hierbei handelt es sich wohl um die realisierte Haupterschließung. Die Allee bricht im unteren Drittel in einer Schneise auf, die sich in Richtung des Palais eröffnet. Zwei Wachthäuschen bilden das Hauptportal aus. Hierauf bezieht sich vielleicht sogar die Rechnung des Schlossers Lorenz, der 1782 „ein eisernes Tor mit 2 Flügeln…“ lieferte. Entlang des Seitenflügels führt die Hauptzufahrt zum Palais. Der Seitenflügel verfügt in seinem rückseitigen Anschluss über Pflanzgärten, die bis an die Schweizerei an der Zweibrücker Chaussée führen. Dieser Flügel dürfte somit wohl identisch sein mit der mehrfach erwähnten Orangerie. Die symmetrische Gestaltung, wie sie 1785 dargestellt ist, lässt sich für die Bestandsaufnahme des Ist-Zustands 1786 nicht feststellen. Der nördliche Annex fehlt. Der südliche Annex wird zudem zusätzlich noch über eine Allee nach Westen weitergeführt. Im denkbar größten Widerspruch ist die Gestaltung der Gärten zu sehen. Zwar findet sich im Plan von 1786 auch ein quadratisches Parterre mit zentralem Brunnen, doch sind die einzelnen Flächen schlicht wohl als Rasenparterres behandelt. Keine Diagonal- und Radialwege stören die Komposition. Das nach Norden anschließende Bassin ist nicht längsrechteckig, sondern quadratisch mit bogenförmig einschwingenden Ecken. Die anschließenden Flächen sind nicht mit zahlreichen Schlängelwegen durchzogen, sondern einfache mit Hecken und Bäumen bestandene Quartiere. Einzig ein Kanal mit anschließendem Pavillon bildet noch einen Akzent aus. Bei dem Pavillon handelt es sich um das archivalisch gesicherte Badehaus. Dessen Grundriss setzt sich aus einem zentralen Rundbau mit beiderseits flankierenden rechteckigen Trakten zusammen. Die landschaftsgestalterische Einbindung erfolgt über Rasenflächen mit Baum- und Heckenpflanzungen. Während der Plan von 1785 die Anlagen des Esebeckgartens noch in einer üppigen Gestaltung präsentiert, wie sie in den Entwürfen zum Zweibrücker Hofgarten und dem berühmten Schwetzinger Park zu finden sind, entsprach die Realisierung einem viel schlichteren Duktus, vor allem auch einer völlig entgegengesetzten Geisteshaltung. Der Vergleich zu Zweibrücken und Schwetzingen führt zu Johann Ludwig Petri, dem renommierten Entwerfer jener beiden Parkanlagen. Vielleicht stand er auch für die Konzeption Pate, die als Idealplan 1785 dargestellt wurde. Dieses Idealkonzept hätte den prächtigen Rahmen einer fürstlichen Landresidenz bilden können, vor allem hinsichtlich der aufwändigen und kostspieligen Wegführung. Die im Kontrast hierzu stehende Umsetzung repräsentiert einen klassischen englischen Landschaftspark, der sich lediglich auf wesentliche Elemente und Wege konzentriert. Das Schloss bildete dabei den markanten Schwerpunkt der Anlage, die weiteren Elemente stellten die Ergänzungen dar. Das „an dem Canal befindliche Baadhaus“ bildete dabei wohl den gartenarchitektonischen Schwerpunkt. Da es auf dem Idealplan von 1785 nicht im Grundriss erscheint, ist es folglich auch nicht auf den entsprechenden Ansichten erkennbar. Es handelte sich bei diesem Gebäude wohl um eine ambitionierte und anspruchsvolle Schöpfung, wie sie ähnlich im Schwetzinger Park konzipiert wurde, mit zentralem, wohl auch überhöhtem Salon und beiderseits anschließenden Flügeln, die das Badezimmer und diverse Kabinette aufnahm. Der vor dem Badehaus verlaufende Kanal unterstützt die Großzügigkeit der Anlage beträchtlich.