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Carte über den Bey Homburg gelegenen so genanten Louisenhof Kopiert am 28. April 1768 durch Geometer Steinmez

 

Bislang bekannt war lediglich ein Lageplan des Louisenhofes aus dem Jahre 176410, der allerdings nur Teile des Gesamtareals darstellte. Umso interessanter ist daher der hier vorliegende Lageplan von 1768 (dem Todesjahr des damaligen Besitzers Carl Freiherr von Closen). Dieser Lageplan über die Besitzungen des Barons von Closen geht weit über den Plan von 1764 hinaus und präsentiert sämtliche Ländereien der Anlage, die nach 1777 vollständig in die Gartenplanungen des nunmehrigen „Carlsbergs“ aufgegangen sind. So erstreckte sich der (herrschaftliche) Buchenwald bis hinunter ins Lambsbachtal, in dem sich ein großflächiger Weiher, der „Krume Weyher“ nebst der „Krummühl“ befand.

Die Beschriftung des Planes schweigt sich darüber aus, in wessen Besitz sich Mühle nebst Weiher zu jenem Zeitpunkt befanden. Dennoch sollte der Weiher später, wie wir noch sehen werden, in die Gesamtplanungen der Carlsberger Parkanlangen einbezogen werden.

 

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Ebenfalls bedeutsam ist der Umstand, dass in der Zeit zwischen 1764 und 1768 die Wiesen des Heidenbruches um weitere Grundstücke erweitert wurden, so dass „das Heydengebrüch“ nun bis zum einen bis an den „Reyers bach“ am Homburger Bann führte (dem heutigen Reichersbach) und bis zum anderen bis an die Erbacher Banngrenze, die an jener Stelle von einem Bogen des Erbachs gebildet wurde. Diese Abschnitte sind in der Betrachtung dahingehend wichtig, da sich weitere Pläne in dem
Konvolut auf die seitlichen Abschnitte beziehen, und zwar die Errichtung eines Exerzierplatzes am östlichen Ende des Heidenbruches und die Situierung der Erbacher Fasanerie am westlichen Abschnitt.
Hilfreich in der Lokalisierung der Anlagen ist der Umstand, dass die bereits 1764 ablesbare Parzellierung der Wiesen vom Heidenbruch noch heute weitgehend nachvollziehbar ist, wenn auch die damalige Einzelparzelle heute in unzählige Kleinparzellen unterteilt ist und manche Abschnitte durch Verschmelzungen und sonstige Veränderungen nicht auf Anhieb ablesbar sind.

 

 

Parzelle der Wiesen des Heidenbruches

Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap | © Dr.-Ing. Patrik Schunk (CC-BY-SA)

Die Parzelle der Wiesen des Heidenbruches aus den Lageplänen von 1764 und 1768 im heutigen Katasterbild.

 

buchstabe A gibt die Parzelle wieder, von der lediglich kleine Abschnitte als punktierte Ergänzung in Erscheinung treten, da der Grundstücksverlauf nach wie vor historisch ist. Buchstabe B verzeichnet den so genannten "Schwarzen Weg", der die direkte VErbindung des Schlosses "Amalienlust" der Homburger Fasanerie zum Carlsberg darstellte. Buchstabe C zeigt den noch nachvollziehbaren historischen Verlauf des Erbaches, gleichzeitig die Grenze vom Homburger zum Erbacher Bann und D ist der Standort der Homburger/Erbacher Fasanerie. Der historische Grenzverlauf entlang des Reiherbaches (Reicherbaches) ist nicht mehr nachvollziehbar.
Wichtig ist jedenfalls die Erkenntnis, dass sich das Gelände des "Louisenhofes" bis an die Gemarkungsgrenze von ERbach erstreckte, was in dieser Deutlichkeit bisland nicht bewiesen werden konnte11.

Der weitere direkte Abgleich der geometrischen Pläne von 1764 und 1768 zeigt im Bereich des späteren Carlsberges keine wesentliche Unterschiede. Bemerkenswert ist allenfalls im Umfeld des großen Kehrberges die Benennung eines ("Hauß"), bei dem es isch wohl um den kleinen Louisenhof handeln musste12.

 

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